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Was eine Briefmarke so erlebt

Heute Morgen wurden wir wieder aus der Schublade geholt. Das ist ein Zeichen, dass jemand weggehen muss. Wir halten uns alle aneinander fest, denn wir hassen das. Oh Schreck, die riesige Hand kommt auf mich zu und ratsch, reisst sie mich weg von meinen Freunden. Oje, jetzt ist es geschehen. Ich bin allein, allein mit der riesigen Hand und meine Freunde sind schon wieder in der Schublade verschwunden. Plötzlich kommt ein rotes, ekliges Ding auf mich zu. Es berührt mich und es fühlt sich ganz schleimig und nass an. Und jetzt? Also bitte! Jetzt pappt mich die Hand auf ein weisses, viereckiges Teil. Ich kann nicht anders, ich muss mich daran festhalten! Diese Berührung mit diesem roten Ding sorgt anscheinend dafür. Jetzt werde ich hinausgetragen und in einen gelben Kasten geworfen. Es ist dunkel um mich herum. Ich versuche mich von den Strapazen von vorher zu erholen. Plötzlich wird der gelbe Kasten aufgerissen und ich werde mit den anderen Briefmarken und weissen, viereckigen Teilen einen Sack geworfen. Kurze Zeit später beginnt der Sack sich zu bewegen. Uff endlich hört es wieder auf. Mir wäre wohl beinahe schlecht geworden. Ich und die andern werden aus dem Sack gefischt. Abermals packt mich eine Hand und ich werde auf einen Tisch gelegt. BUMM! Ein rundes komisches Ding knallt auf mich herab. Aua! Diese dumme Kreatur die das getan hat! Weis die eigentlich nicht, dass auch eine Briefmarke ein Leben hat. Beinahe hatte sie mich umgebracht! Und… Ich bin ja ganz blau! Das war sicher auch das Werk dieser strohdummen Kreatur die mich fast erschlagen hat! Wenn ich konnte würde ich mit ihr tauschen und ich würde sie nicht nur fast erschlagen, ich würde sie erschlagen! In meiner Wut habe ich gar nicht bemerkt was weiter mit mir geschah. Es ist noch lange dunkel um mich herum, so lange, dass ich schon beinahe alt werde. Endlich, endlich werde ich herausgenommen und, Pech gehabt, gleich wieder ins Dunkle getan. Von der langen Reise bin ich müde geworden und ich schlafe ein. Ich erwache erst wieder, als ich eine Stimme höre die sagt:“ Freddy, hol doch bitte einmal das Briefmarkenalbum.“ Ich werde in warmen Dampf gehalten und wie durch ein Wunder kann ich mich von dem weissen Ding lösen. Ich werde in das Album getan. Dort bleibe ich. Es gefällt mir dort sehr gut, denn dort hat es viele andere Briefmarken mit denen ich plaudern kann. Ich erzähle ihnen von meinem Erlebnis und sie erzählen mir von den ihren. Ich beschliesse für immer dort zu bleiben und ich hoffe, dass ich nie mehr etwa solches wie das mit dem runden komischen Ding erleben werde.