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Ein Mädchen aus unserer Klasse hatte die hervorragende Idee, für den Kindertagesanzeiger einen Bericht zu schreiben. Der Kindertagesanzeiger ist eine halbe Seite in der Samstagzeitung des Tagesanzeigers. Diese halbe Seite dürfen Klassen selber schreiben und gestalten, dabei wird ihnen ein wenig von Profis geholfen.

Herr Zwicky fand diese Idee fantastisch und meldete uns innerhalb der gleichen Woche an. Wir hatten mehrere Wunschthemen angegeben zum Beispiel: Schokoladenfabrik, Blindenhunde, Polizeihunde und Vogel-Voliere. Über diese Themen würden wir gerne  recherchieren und schreiben. Mehrere Monate später bekamen wir die Antwort per Mail von der Zeitung, wir sollten über die Vogel-Voliere am Mythenquai in der Stadt Zürich schreiben.

Wir freuten uns über diese Antwort und waren gespannt, wann das recherchieren beginnt.

Am 14. Januar 2014 kam Herr Costa zu unserer Klasse. Er war früher der Redaktor der Sportabteilung im Tagesanzeiger. Heute ist er für den Kindertagesanzeiger zuständig. Er erklärte uns, wie der Ablauf im Tagesanzeiger aussieht: Es gibt die sechs goldenen Regeln bei einem spannenden Zeitungsartikel, die heissen:

-News

-Spannung

-Informationen

-Anziehende Bilder

-Der Text muss interessant sein

-Anziehender Titel

 

Besuch Herr Costa (1)

Er erklärte uns auch wie viel eine ganze Seite Werbung kostet: Die Werbung kostet ca. 28'000 Fr pro Seite und eine halbe Seite kostet etwa 21'000 Fr. Weil wenn ein Artikel über der Werbung ist und die Werbung oben am Artikel ist, kostet es mehr. Denn wenn der Artikel spannenden ist und man den liest, fällt einem die Werbung besser auf.

Besuch Herr Costa (7)

Herr Costa stellte uns eine schwierige Frage: „Was fällt bei einer Zeitung am schnellsten auf, wenn man eine Seite aufschlägt?“ Die Antwort: „Als erstes fallen einem die Bilder auf.“ Wenn einem die Bilder nicht gefallen, dann blättert ein Drittel der Leser um. Es gab mal einen Fotograf der hat angeblich ein so tolles Foto geschossen, dass er
132'000 Franken dafür verlangte. Der Titel ist auch ein wichtiger Punkt im Tagesanzeiger. Es muss die Leser so faszinieren, dass man sofort weiterlesen möchte.

Es gibt verschiedene Arten von Zeitung: Die Wochenzeitung, die Tageszeitung, die Sonntagszeitung und die Pendlerzeitung, also z.B. die 20 Minuten Zeitung. Das ist eine kostenlose Zeitung, die man meistens im Zug oder an den Tramhaltestellen umsonst mitnehmen kann. Der Tagesanzeiger kostet deshalb etwas, weil meist mehr Informationen als in Gratiszeitungen enthalten sind, ausserdem werden mehr Seiten und teureres Papier verwendet.

Wir gingen am 15. Januar 2014  mit der ganzen Klasse zum ersten Mal in den Computerraum, um über die Vogelvoliere der Volierengesellschaft Zürich zu recherchieren. Im Computerraum war die Atmosphäre sehr angespannt. Alle waren an den Rechnern und haben Informationen über das Zürcher Vogelhaus gelesen. Es war nicht gerade sehr leise, aber wir fanden genug Informationen, um die ersten Stichwörter auf die Blätter zu schreiben.

Manche hörten mit ihren Kopfhörern lautes Vogelgezwitscher auf der Website der Vogelwarte Sempach, das war sehr aufregend!

http://www.vogelwarte.ch/voegel-der-schweiz.html

Nach den vielen Informationen freuten sich alle umso mehr auf den Besuch in die Vogelvoliere. Am Dienstag, dem 21. Januar 2014 trafen wir uns mit der ganzen Klasse um 8.20 Uhr im Schulzimmer. Nachdem unser Klassenlehrer Herr Zwicky uns die letzten Informationen mitgeteilt hatte, gingen wir mit Frau Lebrecht zur Bushalltestelle „Doufurplatz“. Da kam auch schon der Bus und wir fuhren zum „Bellevue“. Dort erwartete Herr Costa schon die Klasse.

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Alle Kinder strömten aus dem Bus. vor der Bushalltestelle fragte Herr Zwicky, wer uns führen möchte, Sarah und Liv meldeten sich um uns den Weg zu zeigen. Es dauerte nicht lange bis wir die Vogelvoliere erreichten. Es war ein richtig grosses Gedrängel auf dem Bürgersteig.

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Als wir über die Quaibrücke gingen, sah man schon vom weitem das Haus der Vögel. Von aussen sieht es nicht sehr gross aus, aber innen war es grösser als es scheint.

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Als wir angekommen waren, sahen wir schon sehr viele Vögel. Sie waren ganz bunt und verschieden. Als erstes wurden die Vögel gefüttert. Hier sieht man das Frühstückbuffet der Vögel:

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Der grösste Teil des Frühstücks besteht aus Früchten und Korn. Milch darf auf keinen Fall dabei sein, denn wenn ein Vogel Milch trinkt, verdirbt es ihm so dermassen den Magen, dass er sterben kann. Darum gibt es Nektar mit Wasser verdünnt.

Der Tukan isst sogar Rindfleisch, am liebsten isst er aber leckere saftige Früchte.

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Der Kronentoko mag am liebsten lebendiges Futter. Das schmeckt ihm, aber für uns ist es furchtbar ekelig. Diesen kleinen Kerl bekommt der Kronentoko zum Frühstück und zum Abendessen:

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Diese Tiere sind Maden. Auf dem Frühstückstablett sieht man ein kleines weisses Plastikschälchen in denen die Maden sind. Alle diese bekommen die zwei Kronentoko in der Voliere.

Hier füttert die Pflegerin gerade ein Vögelchen das Junge bekommen soll, die Eier lagen schon im Nest darum durfte niemand zu nahe kommen, so dass das Vögelchen nicht unter Stress steht. Wenn es unter Stress steht, besteht die Gefahr, dass der Vogel aufhört zu brüten und das wäre eine Katastrophe. Auch für die Voliere wäre ein Traum geplatzt.

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Nach der Fütterung ging es auf zum Vogelhotel. Weil nicht die ganze Klasse im Vogelhotel Platz hatte, gingen wir in 6er-Gruppen hinein. Der Krach ging los, alle Papageien und anderen Vögel schrien kreuz und quer durch das Vogelhotel. Ein paar Kinder dachten, sie bekämen gleich einen HÖRSCHADEN! Im Vogelhotel gab es vier Kakadus und noch viele andere schöne Vögel. Ein Kakadu war ein sehr lauter Vogel. Hier ist ein Bild von ihm:

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Die anderen Vögel waren nicht ganz so laut. Die Vogelwärterin erzählte uns von einem Huhn das sie aufgezogen haben. „Es ist wie ein Hund, wenn man es heraus lässt, läuft einem immer und überall nach“. Es gibt Vögel die nur für zwei Wochen dort bleiben aber auch solche die ein paar Monate oder ein halbes Jahr das Hotel besuchen. Ein paar Kinder durften sogar in die Help Bird Vogelstation hinein schauen. Eigentlich darf da keiner hinein ausser die Wärter und Wärterinnen, weil die verletzten Vögel Ruhe brauchen. Es gibt auch einen Briefkasten für verletzte Vögel, in der Nacht kann man dort einen Vogel in den Briefkasten legen den die Wärterin dann am Morgen findet. Wir finden es sehr gut, dass sie diesen Vogelbriefkasten ins Leben gerufen haben. Nach dem ohrenbetäubenden, aber auch spannenden Rundgang informierte sie uns noch über die eigenen Vögel der Voliere: Dies sind Stelzenläufer, Stelzenläufer haben lange dünne Beine aber ihnen ist trotzdem nie kalt, sie haben nämlich einen so genannten Frostschutz, der sie vor der Kälte schützt. Den brauchen sie, denn die meisten von ihnen leben draussen. Wie man auf dem Foto sehen kann, hat der Stelzenläufer einen sehr langen und dünnen Schnabel.

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Die Wärterin hat uns erklärt, dass man die Tukane nicht gut zu Hause halten kann. Man braucht eine Haltebewilligung. Sie sagte uns, dass sie einmal einen anderen Wärter gefragt hat, wieso keine Bambusäste bei den Tukanen im Gehege stehen. Er antworte: „Bring doch mal einen Ast mit, dann siehst du es selber.“ Also brachte sie am nächsten Tag einen Bambusstock mit und hängte ihn ins Gehege. Sofort kam ein Vogel angeflogen und setzte sich auf den Ast, aber fast im gleichen Moment machte er auf dem Ast eine Rolle und flog erschrocken davon. „Siehst du, wieso keine Bambusäste in den Gehegen sind?“, fragte der Wärter, „die Tukane haben nämlich keinen Halt am Bambus.“

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Der Fledermauspapagei schläft wie eine Fledermaus kopfüber. Leider wird er in seiner Heimat geschossen, weil er eine grosse Plage ist, er zerstört Felder und Äcker. Es gibt eben viele von ihnen, daher zerstört er auch viel. Er gibt Alarm wenn er nervös ist.

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Nach diesem spannenden Vogeltag fuhren wir wieder nach Hause und fingen an für die Zeitung zu schreiben.

Es gab drei Gruppen, eine war für den Haupttext zuständig, eine andere für den Titel und noch eine andere darf diesen Text für unsere Webseite schreiben. Meistens ging alles glatt, doch manchmal war die Stimmung im Klassenzimmer sehr angespannt. Der Lärm umhüllte in diesem Moment unser Schulzimmer. Jeder trug etwas bei und so hatten wir dann denn Lead und den Titel bald fertig. Herr Zwicky verschickte die Dinge an Herr Costa um zu sehen, ob der Lead genug kurz sei und der Titel genug „gluschtig“ macht. Am nächsten Tag hatten wir schon eine Rückmeldung, der Titel sei gut doch der Lead sei viel zu lang. Drei Kinder von uns mussten daher den Lead dann noch mehr als zwei Schulstunden lang überarbeiten.

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Für die die nicht wissen was ein Lead ist, es ist der erste kurze Abschnitt nach dem Titel, der einem erklärt um was es im Text geht. Er muss einem Informationen geben, darf aber noch nicht zu viel verraten.

Hier sieht man gerade die Haupttextgruppe, sie ist fleissig am Text schreiben.

Die ganze Klasse hat am Anfang ein paar Vorschläge geschrieben, die hat man dann der Haupttextgruppe gegeben. Aus denn vielen Vorschlägen konnten sie mit der Zeit einen guten Anfang schreiben. Auch dieser Anfang wurde von der Überarbeitergruppe korrigiert. Sie überarbeitete unsere Texte und korrigierte sie für die Zeitung. Das haben sie sehr gut erledigt.

Sie waren leise und ausserordentlich angespannt. Immer hatten sie eine Idee, die meistens super war. Das war aber nicht sehr einfach, weil der Text der ganzen Klasse und den Leuten die den Text lesen werden, gefallen musste. Es dauerte nicht sehr lange, bis sie zu dritt schon den nächsten Text überarbeiten haben. Sie haben die Rechtschreibefehler korrigiert und hatten auch noch die geniale Idee, Links einzufügen. Am Schluss sah man einen riesen Unterschied.

Endlich war der Tag gekommen, an dem einige Kinder in die Redaktion vom Tagesanzeiger in Zürich zeichnen gehen konnten. Als erstes trafen sie sich mit Herr Costa in einer grossen Halle und er zeigte ihnen das Zimmer, in dem sie zeichnen konnten. Es war sehr schön und gross. Als die Kinder angekommen waren, begannen sie sofort zu zeichnen.

Zuerst mussten sie alles auf ein dünnes Blatt skizzieren und danach auf ein richtig dickes Papier. Es dauerte sehr lange, bis alle wirklich zufrieden mit den Zeichnungen waren.

Zwischendurch hatten die Kinder auch einige Pausen und konnten etwas trinken und essen. Es gab Apfelschorle, Wasser und auch Süsses.

Nach vielem Zeichnen und Malen wurde es langsam Zeit um Mittag zu essen. Sie gingen also in die Mensa und konnten selber ein Gericht auswählen. Die meisten assen Schnitzel mit Pommes Frites, es war sehr lecker. Nach dem Essen wurde mit dem Titel begonnen, es war eine sehr lange Überschrift.

Das heisst, es gab eine Menge Arbeit. Aber wir wollten den Titel unbedingt benutzen, die Zeichner haben sich dafür viel Mühe gegeben, dass sie in dieser Zeit noch fertig werden. Trotzdem dauerte es fast vier Stunden. Hier sieht man ein Bild des ersten Wortes des Titels.

Herr Costa erklärte, dass wir sehr gute Arbeit geleistet hatten, deswegen spendierte er in der Lounge ein Eis. Es war ein sehr lustiger, zufrieden stellender und anstrengender Tag.

Nach zweieinhalb anstrengenden Wochen ging es mit dem Zeitungsschreiben, Zeichnen, Überarbeiten usw. langsam dem Ende zu. Wir arbeiteten insgesamt etwa 20 Schulstunden an den Texten. Nur schon um den Lead zu kürzen brauchten 3 Kinder fast 3 Lektionen. Wir mussten den Lead von 37 auf 25 Wörter abkürzen. Der fertige Text enthält ungefähr 600 Wörter und 4000 Zeichen. Es ist uns eine sehr grosse Ehre, dass wir für die Zeitung schreiben durften, aber das Wichtigste ist, dass es allen einen riesen Spass gemacht hat!

 

Hier sieht man das Resultat unserer Arbeit. Unser Artikel über die Voliere Zürich ist am Samstag, den 1. März 2014 so im Tagesanzeiger erschienen (Bild anklicken):